Auf der Suche nach dem Traumstrand

Letztes Wochenende hatte ich eigentlich nur ein Ziel: Ich wollte die angeblichen Traumstrände auf den Philippinen sehen, wenigstens einen…Leider muss ich gleich sagen, dass ich gescheitert bin, dafür aber viele nette Filipinos kennengelernt habe und an skurilen Orten war.

Am Samstag sind wir zu 8 (wir vier Mädels und noch vier andere Deutsche) richtung Taniuan gefahren und von dort aus mit dem Jeepney weiter zum Lake Taal. Angeblich sollte ich kalt werden, was der Grund dafür war, warum wir uns relativ warm angezogen hatten. Ein großer Fehler wie sich schon bald herausstellte.

Lake Taal ist ein See, in dessen Mitte sich ein Vulkan befindet. Unser Ziel war es, diesen zu besteigen. Natürlich nicht ohne eine Stärkung im Voraus. Wir fanden uns also ziemlich schnell in einem philippinischen „Restaurant“ wieder und aßen typisch philippinisches Essen (Reis mit Gemüse oder frittiertem Fleisch).

Danach setzten wir mit einem Boot über und hätten die kühle Brise mal besser genießen sollen, denn der Aufstieg auf den Vulkan war anstrengend und warm. Aber wir quälten lieber uns als die Pferde, welche die anderen Touristen hochbrachten. Die Aussicht hat sich dann aber dennoch gelohnt, auch wenn ich es mir noch grüner vorgestellt hatte und durch den Vergleich mit Thailand etwas enttäuscht war.

Meine Motivation war zu diesem Zeitpunkt aber noch der Gedanke noch an diesem Nachmittag am Strand zu relaxen und im Meer zu schwimmen. Gut, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, was noch auf Denise und mich zukommen würde.

Nach einer sehr nassen Bootsfahrt zurück, machten Denise und ich uns noch weiter auf den Weg nach Batangas, um von dort aus zu einem Strand zu fahren. Aus der angeblich 30 minütigen Busfahrt wurden über 2 Stunden und wir landeten im stockdunklen Nirgendwo. Ohne Belinda, die uns netterweise kurzzeitig adoptierte und uns zu einem Hotel brachte, was laut „Lonely Planet“ die „nicest location locally with very clean and modern rooms“ war, hätten wir wahrscheinlich in der nächstbesten Gasse übernachten müssen. Dass Lonely Planet manchmal Abenteuer bereithält musste ich schon öfter erfahren, aber die Absteige, in der wir landeten, war schon grenzwertig. Denise weigerte sich dann auch strikt auf die Straße zu gehen, um noch was zu Essen zu holen, woraufhin ich endlich mal die 24h Delivery von McDonalds in Anspruch nehmen wollte. Leider war es denen zu um 21Uhr zu spät um noch etwas zu liefern, aber der Security Guard hatte eine brilliante Idee. Er schlug vor meine Bestellung aufzuschreiben und einen Tricycle (ein Fahrrad oder Motorrad mit kleiner Kabine für maximal 2 Personen nebendran) Fahrer zu McDonald fahren zu lassen, um dort das Essen abzuholen und wieder ins Hotel zu bringen. Gesagt, getan, 15 min. später saßen wir glücklich mit Cheeseburgern auf unserem Bett.

Bis dato setzte ich ganz fest auf den nächsten Tag und Belindas Tipp zum Mabini Beach zu fahren. Wir starteten am nächsten Morgen um halb 7 und nahmen ein Jeepney zum empfohlenen Strand. Zumindest fuhren wir in die besagte Richtung und mussten dann wieder mit einem Tricycle vorlieb nehmen, dessen Fahrer wahrscheinlich die Gunst der Stunde nutzte, um uns zu seinen Verwandten in den „Resort“ zu bringen. Strand fanden wir leider nicht vor, nur Kieselsteine und ein einfachen Lokal, indem wir zum Glück wenigstens Reis und Eier zum Frühstück bekamen. Das mit dem Schwimmen stellte sich bei mindestens 10 philippinisch dauerhaft glotzenden Männern als Schwierig heraus, weil man hier schlecht seine ganzen Sachen alleine lassen kann. Also wurde aus dem „Strandtag“ zwei entspannte Stunden am Wasser ohne Verkehr und Smog. Denise hatte zudem noch Spaß an Chiara, einem Hund, wodurch wir Ramon kennenlernten, einen Spanier, der uns am Ende netterweise in seiner megaprotzigen Karre wieder zur Jeepney Haltestelle brachte. Ein Glück, dass wir wenigstens einen Van in nur zwei Stunden zurück nach Manila nehmen konnten, anstatt 4 Stunden im Bus zu sitzen.

Mein Bedürfnis nach Strand ist zwar  immer noch nicht befriedigt, aber ich bin noch guter Hoffnung, dass sich die philippinischen Strände nicht als große Verschwörung gegen mich herausstellen.

5 Kommentare

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5 Antworten zu “Auf der Suche nach dem Traumstrand

  1. So stell ich mir ein richtiges Auslandssemseter vor! Und die Geschichte mit McDonalds ist doch irgendwie süß 🙂

  2. Lara

    Ich hab mir mein Auslandssemester mit mehr Strand und Meer vorgestellt:-) Aber die Mädels hier wissen, dass ich ihnen die Hölle heiß mache, wenn ich nicht bald an den Strand komme:-)

  3. Haha, stattdessen bekommst du eben ein kleines Abenteuer! Strand kannst du im Urlaub haben 😉

  4. Philipp

    Juhu :)! Tolle Fotos! Werde mir gleich mal alles reinziehen!

  5. Janine

    Hey Lari,
    hab grad endlich mal wieder ein bisschen ziet gefunden alles zu lesen was du spannendes erlebt hast… hört sich super an und ich beneide dich soo sehr! bin mir sicher dass ihr irgendwann noch mal den strand erreichen werdet 😉 und wenigstens erlebt ihr so jede menge! ein traumauslandssemester eben!

    warte schon ganz gespannt auf deinen nächsten bericht!

    gaanz liebe grüße, viel spaß in der uni und erkunde alles schön…

    kuss

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